Der Collie

Geschichte:

Es wird angenommen, dass sich der Collie aus einheimischen Schäfer- bzw. Hütehunden Schottlands  und importierten römischen Hunden entwickelt hat. Diese Hunde hüteten und bewachten die in den schottischen Hochmooren heimischen Schafe mit  schwarzem Gesicht und Beinen die sogenannten „Colleys“, sie wurden deshalb auch „Colley Dogs“ genannt, was später zu „Collie“ wurde. Diese Hunde  wurden anfangs nicht nach Aussehen, sondern nach ihren Fähigkeiten gezüchtet. Sie mussten selbstständig arbeiten können, nicht wildern, intelligent und sehr genügsam sein. Bei einem Besuch in Schottland lernte die englische Königin Viktoria diese Rasse kennen und lieben, sodass sie selbst Hunde dieser Rasse besaß und viele dieser Exemplare an verschiedene Fürstenhäuser in  Europa verschenkte, dies machte den heutigen Collie international bekannt. Der erste Collie-Club wurde 1840 in England gegründet; 1858 fand die erste Anerkennung dieser Rasse statt. Der erste Rassestandard wurden 1881 festgelegt und die Reinzucht begann.  Vermutet wird das, dass durch Einkreuzung von Settern und Barsois sich das vorher noch etwas gröbere Aussehen des Collies bis hin zu seiner heutigen eleganten Form veränderte. Die nicht mehr hütenden Collies durften langhaariger sein, Wetterfestigkeit spielte keine so große Rolle mehr. So wurden die Englischen Linien immer plüschiger, feiner und weicher in der Fellstruktur. Ende des 19. Jahrhunderts gelangte diese Hunderasse auch nach Amerika und Australien, wo sie sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreut. Jedoch interessierte man sich dort weniger für den britischen Standard, sodass  der Collie heute in zwei Arten gezüchtet wird, und zwar nach britischem und amerikanischem Standard. Der Langhaar-Collie  nach amerikanischem Standard  macht auch heute noch der Bezeichnung „Rough Collie“ (rough = rauh, harsch) alle Ehre.

Unterschied: Amerikanischer und britischer Collie

Britischer Typ  (FCI 156)
Der Britische Collie, den man als Rough Collie bezeichnet, ist ein eleganter bis 61 cm großer und bis 25 kg schwerer Begleithund und hat ein etwas durchmischtes Ober- bzw. Unterfell, wodurch das Fell mehr aufplüscht. Dieser geschmeidige und aktive Hund hat dichtes Fell, mit einem seidig weichen Unterhaar unterlegt. Nach dem FCI Standard sind 3 Farbvariationen erlaubt, diese sind:
  • tricolor
  • sable
  • blue-merle
Amerikanischer Typ
Der amerikanische Collie ist 61 bis 66 cm groß und wird bis zu 34 kg schwer. Er hat eine etwas andere Gesichtsform mit kräftigerem Kopf und größeren Augen, der ganze Körperbau ist substanzvoller. Man kann das glatte Ober- und Unterfell deutlich unterscheiden, auch ist das Unterfell weniger plüschig und neigt daher nicht so sehr zur Verfilzung. Der amerikanische Standard erlaubt noch weitere Farbschläge:
  • Sable
  • Tricolor,
  • Blue Merle,
  • Sable Merle
  • White Merle
  • White Tricolor
  • White Blue Merle
  • White Sable
Beide Linien haben den gleichen Ursprung. In Europa wird der Rassestandard vom FCI und somit vom VDH vorgegeben. Die amerikanische Linie wird vom FCI nicht als eigenständige Rasse anerkannt.  Jedoch  gibt es in Deutschland zwei Vereine die sich nach den Standard des AKC (American Kannel Club) richten, der  Amerikanische Collies Europa e.V. und  der CfAC e.V.
Wer sich für einen Hund der Rasse Collie entschieden hat, sollte sich vorher darüber informieren, welche Standards es gibt und welchen Typen  er bevorzugt.

Amerikanischer Collie
Diego von der Ölmühle                                                                        
Besitzer: 
Violetta Vedadi                                
Britischer Collie
Princess Garden Mr. Milow 
(Merlin)

Besitzer: 
Siegrun Kuhmann
Wesen:

Der Collie ist nicht nur schön, sondern auch ein kinderfreundlicher Familien- und Begleithund. Er ist gerne mit seinen Menschen zusammen,freut sich stets über Ansprache seiner Menschen, er möchte gefallen und gefordert werden.  Im Haus ist er in der Regel ausgeglichen, sanft und verschmust, draußen eher  aktiv und lebhaft, aber nicht überdreht. Mit anderen Hunden und Tierarten, die er kennt, ist er sozialverträglich. Der Collie ist ein aufmerksamer und intelligenter  Hund, welcher sich gut als Rettungs- und Therapiehund eignet. Im sportlichen Bereich ist er  gern  aktiv. Zudem lernt er schnell, wobei ihn häufige Wiederholungen einer Übung langweilen, dann kann er bisweilen  auch schon mal auf Stur schalten. Collies haben ein ausgesprochenes Redebedürfnis, was mit rechtzeitiger Erziehung gut zu Händeln ist. Fremden gegenüber ist er offen und freundlich, wenn er von klein auf an unbekannte Besucher gewöhnt wird. Er ist sensibel, aber nicht ängstlich, aggressiv oder nervös. Wichtig ist es für ihn, in der Familie integriert zu sein und nicht im Zwinger zu leben, dort würde er verkümmern. Der Collie braucht keine harte Hand, er sollte mit liebevoller Konsequenz und sanft erzogen werden, dann ist er ein treuer Begleiter auf Lebenszeit.

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